… wollen wir mal kurz einen Blick in die Gemächer des Königs Friedrich Wilhelm IV. werfen… ?

Fangen wir mit etwas Leichtem an:
das ist der Lieblingshund des Kini! (wenn ihr mich fragt, hat der Künstler ihn etwas steifbeinig dargestellt…)

Zu sehen ist das Ganze auf einem Tablet, das man im jeweiligen Raum hochhalten und schwenken konnte – und plötzlich sah man eine virtuelle Festgesellschaft der damaligen Zeit. Oder eben den Hund.)

Goldledertapeten – überall…

Nur der Not keinen Schwung lassen!

Jetzt gehen wir ein wenig flotter

Ach ja – und dann gibt es ja noch das Lustschloss: „Fasanenschlösschen“

Einen eigenen Leuchtturm hatte der Kini auch – den benötigte man, wenn Seeschlachten nachgestellt wurden…

Das Wohnmobil des Königs… 😉

Interessante (wechselnde) Ausstellungen sowohl im Schloß als auch im Schlösschen!

Ein Spiel mit Bällen – oder den Welten…?

Doppelbelichtungen des Fotografen – bitte genau hinschauen!

(Im Hintergrund ist der „Leuchtturm“ zu erkennen)

Achja, diese „Elternhaltestelle“ – gesehen in Moritzburg möchte ich euch nicht vorenthalten…

Weiter geht’s : vom Fuss der Schneekoppe zu zwei besonderen Kirchen!

Die Stabkirche „Wang“.

Der Name stammt vom gleichnamigen Ort Wang aus Norwegen, wo sie abgebaut, vom besagten Starken Kini für 470 Mark gekauft und über Berlin ins Erzgebirge verfrachtet wurde.
Ich finde, da passt sie ganz gut hin.

Von da aus gleich weiter zur Friedenskirche – Europas größter im Fachwerkstil errichteten Kirche.
Evangelisch lutherisch ist sie, was im katholischen Sachsen ungewöhnlich ist. Der von den katholischen Kirchen abweichende Baustil (mit einigen andere Auflagen) ist der Preis für die königliche Genehmigung des Kirchenbaus gewesen.

Schaut man allerdings ins Innere, glaubt man eher an barocke katholische Pracht…

Breslau ist das Ziel!

Vorher haben wir uns aber noch wirksam erholt…

(Campingplatz „Camp4U“ – ca. 15 km südlich von Breslau; Kostenpunkt 13 EUR! Da kann man nichts sagen!
Und auch der Transfer mit UBER hin und zurück schlug nur mit 19 EUR zu Buche.)

Vorher noch ein kleiner Zwischenstopp in Bautzen – wer hätte das gedacht: so hübsch das Städtchen.

Also ein schneller Rundgang:

Bautzen II – NS- und DDR-Gefängnis. Der Besuch musste sein!

Eintritt durch die Torschleusen.

Der Rest spricht für sich!

Diverse politische „Straftäter“ wurden von der Stasi (gleich nebenan) bespitzelt. Der Schriftsteller Walter Kempowski saß hier ein sowie diverse junge Männer, deren Flucht aus der DDR misslang!

Jetzt aber: Breslau, niederschlesische Hauptstadt.

Auch wenn Du keine Stadtführung gebucht hast – dieser niedliche kleine Zwerg bewacht z.B. die Brücke zur Dom-Insel und zeigt dir, dass das Anbringen von Liebesschlössern („ewige Liebe“) verboten ist.

…hier von der anderen Seite der Brücke…

und der hat verschlafen – den Stadtbrand nämlich…

Uber hat mich flott und günstig transferiert..

Beginnen wir mit dem Dom auf der Dom-Insel

Und hier ist er von Innen. Voll von Gläubigen, die der hl. Messe (auf polnisch) folgen – ich habe eine Weile andächtig zugehört..

Übrigens: überall Messen bis in den späten Mittag! Und es gibt viele Kirchen in Breslau!! Besichtigen konnte ich erst später (Olive hat solange das WoMo zu Hause bewacht – hat problemlos geklappt; bei Rückkehr einige Ballspiele und alles war gut!).

Der polnische Papst Johannes Paul II. ist übrigens allgegenwärtig.

Um den Rathausplatz dreht sich alles. Es wurlt nur so…

Und mit ihm blasen wir zum Abschied von Breslau – eine tolle Stadt, die einen längeren Aufenthalt verdient hätte ( es gibt noch unzählige Museen, Restaurants, Kneipen…)

Bevor wir uns Oppeln (oberschlesisch), Opole (auf polnisch) nähern noch schnell ein Abstecher (wie könnte es anders sein…)

… nämlich nach Jasna Gora – der schwarzen Madonna (quasi dem Fatima (Portugal) Polens…)

Und jetzt endlich: Oppeln,die Geburtsstadtt meines Vaters!

Auch hier beginnen wir mit dem Dom, der allerdings zur Zeit restauriert wird und daher gesperrt ist.

Naja, durch ein paar Ritzen konnte ich spähen:

Auch hier steht im Mittelpunkt der zentrale Rathausplatz (Rynek=Ring)

Blick auf den „Piastenturm“ – das Überbleibsel vom Schloss der Piasten, der seinerzeitigen Herrscherfamilie.

Karol Musiol, der „Herrscher“ (= Bürgermeister) aus der Mitte des 20. Jahrhunderts. Ihm verdankt Oppeln das jährlich stattfindende Festival des Polnischen Liedguts.

… das Festival findet übrigens im Amphitheter statt (leider nicht zugänglich – es befindet sich im Komplex hinter der Grafitti-Mauer).

Der Sohn Oppelns, Joseph von Eichendorff, ist durch die Deutsch-Polnische Zentralbibliothek verewigt:

Zu guter Letzt wäre da noch die Franziskaner Kirche…

Fazit des Oppeln-Besuchs?

Meine kleine Spurensuche nach den familiären Wurzeln (väterlicherseits) ist ansatzweise gelungen. Es ist nicht meine Heimat.
Mein Vater lebte dort bis zum zwangsweisen Einzug zur Wehrmacht – mit dem Ergebnis der Vertreibung, einem Notabitur und vielen schrecklichen Erlebnissen. Immerhin konnte ich seine Wohngegend und seine Taufkirche ausfindig machen und dort ein Gespräch mit dem amtierenden Pfarrer führen. Einblick in das kirchliche Taufbuch habe ich auch nehmen (Sütterlin-Schrift!!) können.

Oppeln ist eine schöne, attraktive Universitätsstadt, die einen Besuch lohnt: Mit dem letzten Foto, das Oppeln und meinem Vater gilt, schließe ich dieses Kapitel.