… und er wurde es ja letztlich noch…

Ist er nicht hübsch, der Boy? Aber er ist Teil des unplanmäßigen Verlaufs… dazu später, wenn wir in Braga sind.

Der andere Teil begann an unserem (zwischenzeitlich vorletzten) Aufenthaltsort – Caminha: herzliche Verabschiedung von dem netten Hannoveraner Pärchen, dann Ent- (Grauwasser), Versorgunung (Frischwasser) und los kann’s gehen. Noch eine kurze Kontrolle am Display… Ohje – angeblich ist der Grauwassertank randvoll?? Stimmt doch nicht!!

1. Check! Ok! 2. Check: Wasserhahn öffnen. Es tröpfelt und versiegt – das kostbare Nass! Was soll jetzt das? Wird schon – erstmal losfahren.

.. wird sich klären, wenn’s während der Fahrt mal gscheit rumpelt…

Erstes Tagesziel also die Basilika Santa Luzia oberhalb von Viano do Castelo direkt am Atlantik gelegen. Ein herrlicher Ausblick, eine Sacre Coeur nachempfundene Kirche…

Nächstes Ziel: Ponte de Lima!

Ein entzückendes Städtchen, am Rio Lima gelegen…

Wie ihr schon seht – mit einer altehrwürdigen Brücke aus der Zeit der Römer – und um die rankt sich eine kleine Anekdote: alles beginnt mit dem Befehl des Centurio an seine Kohorte, den Rio Lima zu überqueren (die Brücke gab’s noch nicht…)

Leider waren die einfachen Soldaten abergläubisch: den Rio Lima – auch Rio Lethe (Fluß des Vergessens) – zu überqueren, wenn man anschließend alles vergißt; den Namen, seine Liebsten, den letzten Sold vielleicht???

Nein nicht mit uns! Und so standen sie auf der einen Seite…

… und der Centurio auf der anderen Seite!

Von dort rief er seine Soldaten einzeln beim Namen – er hatte den Rio ja erfolgreich überquert -, um zu beweisen, dass nichts vergessen war. Und so kamen sie…

Und hier noch ein paar Eindrücke von der Brücke und vom Ort:

Weiter nach Lindoso!

Schließlich wollte ich mir den wunderschönen Tag nicht mit Technikproblemen verderben – obwohl: wie wasche ich mir die Hände, woher nehme ich das Kaffeewasser, etc. wenn selbiges nicht fließt (außer am Fluß – hahaha…)? Sinnigerweise funktionierte die Toilettenspülung – schon mal nicht schlecht! Die Logik ging mir dann schnell auf. Dieses Wasser landet ja nicht im Grauwassertank, sondern der Toiletten-Kassette.

Ergo müsste auch die Außendusche funktionieren (die brauchte ich nämlich für Olive wieder – keine Einzelheiten dazu; das würde mir nämlich stinken… 😉 ). Bingo! So war es – das Wasser landet ja auch .. na, ihr wisst schon…
Wer sich den Algorithmus bloß ausgedacht (und eine Fehlfunktion nicht bedacht) hat!?

Und so ging es kurvig in die Höhen des Nationalparks nach Lindoso – wunderschön!

… mit seiner altehrwürdigen Festung, die wir ausführlich besichtigt haben:

Bei der Festung außergewöhnliche Mais-Speicher aus Felsgestein – muss man gesehen haben:

Und schließlich ein Rundgang durch Lindoso selbst – sehr eng, sehr alt, sehr leer… man sieht nur noch ganz wenige Bewohner, aber sehr oft das Schild „Vende“ – zu verkaufen. Ich habe Lindoso schon als „Lost Place“ empfunden.

Zum sicheren (kosten- und wasserfreien) Übernachten gerade recht.

Trotzdem ich mich übrigens noch unter den GC bequemt und ein wenig probiert habe (Danke für deine Decke, liebe Olive!), konnte ich nichts ausrichten.

Und so habe ich mich heute – nach einem deftigen Anruf beim VW-Notdienst – zur benannten authorisierten VW-Werkstat in Braga begeben.

Äußerlich eine unscheinbare Einfahrt mit einer Durchfahrtshöhe von 2.20m – haha. Also einmal um’s Karree durch eine schmale Zufahrt auf den beengten Hinterhof. Gar nicht so klein „M&Costas Services“! Und – mein Großes Kompliment: nach kurzer Wartezeit wurde mein PA-UL… untersucht und für mäßig erkrankt befunden: der Wasserstandssensor ist nicht defekt – eine schlichte „Malfunction“ des Systems war die Ursache! Nach einem Reset, das aber nur eine Werkstatt vornehmen kann, floss wieder das kostbare Nass!!
Kosten? Niente, Nix – das sei Service! Kaum zu glauben diese Portgiesen – ich habe sie nur nett und hilfsbereit erlebt!

Ein großzügiges Taschegeld war mir diese Aktion aber doch wert. Dann hat sich „My Friend“, also ich, verabschiedet.

Ich durfte dann mein WoMo auf dem Werkstatgelände für einen Rundgang durch Braga stehen lassen.

Wo nun wieder der Anfangs bereits erwähnte Hunde-Boy ins Spiel kommt – der hat sich nämlich nicht abschütteln lassen und ist uns durch die ganze Stadt „brav“ bis zur Rückkehr in die Werkstatt gefolgt.

Der arme Kerl: er ist ja nur seinem Instinkt gefolgt (vulgo: seiner Nase; denn Olive ist läufig und hat wunderbar geduftet…).

Guimaraes im Schnelldurchlauf!

So richtig viel Lust hatte ich eigentlich nicht mehr nach der ganzen Aufregung, aber ein Abstecher musste dann doch sein:

Eine entzückende Stadt, von der mein Reiseführer sagt, man müsse sie besucht haben, um Portugal kennenzulernen.
Recht hat er!

Gelandet sind wir dann für heute und morgen in Porto – direkt am Atlantik unweit der Mündung des Douro.

Aber davon demnächst mehr. Ach ja, da waren ja noch ein paar Tage, die ich euch eigentlich nicht unterschlage wollte…
Kommt Zeit, kommt Bericht 🙂 Gute Nacht!